„Im Interesse von Patientinnen und Patienten, aber auch von Kieferorthopädinnen und -orthopäden, muss die Erforschung der Wirksamkeit und damit die Transparenz kieferorthopädischer Behandlungen deutlich verbessert werden“, erklärt Achim Kessler, Sprecher für Gesundheitsökonomie und Obmann im Ausschuss für Gesundheit der Fraktion DIE LINKE im Bundestag zu dem vom Bundesministerium für Gesundheit in Auftrag gegebenen Gutachten zu kieferorthopädischen Behandlungsmaßnahmen.
Kessler weiter: „Medizinisch notwendige kieferorthopädische Behandlungen müssen gewährleistet sein und vollständig durch die Krankenkassen finanziert werden. Auch Fragen der Lebensqualität der Betroffenen oder psychische Belastungen spielen eine wichtige Rolle. Über- Unter- und Fehlversorgung müssen beendet werden. Es muss klar sein, wann eine kieferorthopädische Behandlung erforderlich ist und welche Behandlung bei den jeweiligen Diagnosen am besten ist.
Auch bei Zusatzleistungen, die von der gesetzlichen Krankenversicherung nicht übernommen und von den Versicherten selbst gezahlt werden, fehlt es an Transparenz. Die Notwendigkeit, die Art und der Umfang der Zusatzleistungen sind offensichtlich nicht wissenschaftlich untersucht. Das muss dringend geschehen: Denn die Sorge von Eltern darf nicht ausgenutzt werden, um mit unnötigen Behandlungen Geld zu verdienen. Wenn andererseits solche Leistungen einen nachweisbaren Nutzen haben, dann müssen sie auch von den Krankenkassen bezahlt werden.
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