„Es ist nicht länger hinnehmbar, dass weniger wohlhabende Menschen früher sterben müssen. Dies gilt auch und gerade in der Pandemie. Die Bundesregierung muss den Schutz am Arbeitsplatz endlich verbindlich gesetzlich regeln und mit wirksamen Kontrollen durchsetzen“, erklärt Achim Kessler, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE und Mitglied im Unterausschuss für Globale Gesundheit, mit Blick auf den Weltgesundheitstag am 7. April. Kessler weiter:
„Menschen mit niedrigem oder fehlendem Einkommen hatten schon vor der Pandemie eine kürzere Lebenserwartung als wohlhabende Menschen. Selbst in einem reichen Land wie Deutschland verursachen die ungleichen Lebens-, Arbeits- und Umweltbedingungen einen bis zu neun Jahre früheren Tod. Aktuell verschärft die sozial unausgewogene Corona-Politik der Bundesregierung die gesundheitliche und soziale Ungleichheit. Die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Mehrheit der Menschen müssen dringend verbessert werden.
Wie schon bei der weltweiten Bekämpfung des HI-Virus müssen auch die Lizenzen für Impfstoffe gegen das Corona-Virus freigegeben werden, damit weltweit Produktionskapazitäten aufgebaut werden können. Andernfalls müssen die Menschen in ärmeren Ländern noch Jahre auf eine Impfung warten. Dadurch hätte das Virus genug Zeit, resistente Mutationen zu entwickeln, die alle Impfanstrengungen auch bei uns zunichtemachen würden. Die reichen Länder haben sich einen Großteil der künftigen Produktion an Impfstoffen gesichert. Diese mörderische Konkurrenz um die Impfstoffe zulasten der Bevölkerung ärmerer Länder muss und kann durch die Freigabe der Lizenzen und durch den erforderlichen Technologietransfer beendet werden. Ich fordere die Regierungen der Länder der Europäischen Union auf, ihre ideologischen Scheuklappen abzulegen und einen entsprechenden Antrag Südafrikas und Indiens an die Welthandelsorganisation zu unterstützen. Sie müssen endlich den Weg für eine weltweit erfolgreiche Bekämpfung der Pandemie frei machen."
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