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Wohnungs- und Gesundheitspolitik am Scheideweg

Achim Kessler zur dramatischen Lage im Frankfurter Bahnhofsviertel



Nach seinem Besuch am Welt-AIDS-Tag im Drogenhilfezentrum La Strada der AIDS-Hilfe Frankfurt erklärt Achim Kessler, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag:


„Die Verelendung der wohnungslosen und der drogengebrauchenden Menschen in Frankfurt hat sich durch die Corona-Pandemie drastisch verschärft. Wir brauchen dringend differenzierte betreute Wohnraumangebote und einen drastischen Ausbau der ambulanten ärztlichen Versorgung. Im Corona-Winter wird das entscheidend sein.


Corona wirkt wie ein Brennglas und zeigt auf, was nicht nur in Frankfurt, sondern republikweit nicht funktioniert. Eine Gesundheitsversorgung für wohnungslose und drogengebrauchende Menschen in Notlage gibt es kaum. Einrichtungen wie das Drogenhilfezentrum La Strada der AIDS-Hilfe Frankfurt leisten eine wichtige Arbeit. Aber die Versorgung dieser Menschen ist eine öffentliche Aufgabe, die Bund, Land und Stadt gemeinsam organisieren und finanzieren müssen.


Mehr Wohnraum meint hierbei nicht nur “bauen, bauen, Häusle bauen!”, sondern städtischen, sozialen Wohnraum, auch für Menschen, die zum Teil noch nicht wohnfähig sind und einen entsprechenden Toleranzraum oder spezifischen Betreuungsbedarf haben. Bessere medizinische Versorgung bedeutet mehr Ambulanzen, Krankenhäuser und Notfallstationen, die mit geschultem Personal und Erfahrung auch mit Patienten*innen arbeiten wollen, die wohnungslos sind oder zusätzlich auch mit einer Suchtproblematik kommen oder eingeliefert werden. Darüber hinaus ist eine Verbesserung der bundesweiten Drogenhilfe-Infrastruktur dringend notwendig! Konsumräume und Hilfsangebote für drogengebrauchende Menschen müssen bedarfsgerecht dringend bundesweit bereitgestellt werden.“


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