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Für das Infektionsrisiko sind die sozialen Verhältnisse entscheidend und nicht die Herkunft

Anlässlich der Berichte über Äußerungen von RKI-Präsident Lothar Wieler erklärt Achim Kessler, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Deutschen Bundestag:


„Mir sind keine Datenerhebungen bekannt, die die ethnische Herkunft von Patientinnen und Patienten auf Intensivstationen erfasst. Wenn es aber tatsächlich so sein sollte, dass es in den Intensivstationen mancher Krankenhäuser einen hohen Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund gibt, dann kann das unterschiedliche Ursachen haben. Zum einen kann es sein, dass Menschen mit Migrationshintergrund in der der betreffenden Stadt insgesamt einen hohen Anteil haben. Oder es sind die schweren Umstände, in denen viele Menschen mit Migrationshintergrund leben müssen, die zu einer größeren Gefährdung durch das Corona-Virus führen.“


Kessler weiter: „Denn geringe Einkommen, schlechte Arbeitsbedingungen, schlechter Arbeitsschutz und beengte Wohnverhältnisse erhöhen die Gefahr von schweren Erkrankung, auch an COVID-19. Das Problem ist die eklatante Ungleichheit in dieser Gesellschaft. Wer in beengten Wohnverhältnissen wohnt und in Bereichen arbeitet, in denen Abstandhalten kaum möglich ist, wie in der Pflege, im Einzelhandel, in Schlachthöfen, bei Kurier- und Lieferdiensten ist vom Corona-Virus stärker bedroht als andere. Dazu kommt, dass die Bundesregierung sich standhaft weigert, Schutzmaßnahmen gegen das Virus am Arbeitsplatz gesetzlich vorzuschreiben und mit effektiven Kontrollen durchzusetzen. Außerdem haben ärmere Menschen sehr viel häufiger Vorerkrankungen.


Wer einen Zusammenhang herstellt zwischen der ethnischen Herkunft von Menschen und einer mangelnden Bereitschaft, sich in der Pandemie verantwortungsbewusst zu verhalten, verstärkt rassistische Vorurteile, wie sie von der AfD vertreten werden.“

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