„Dass die Kontaktbeschränkung nach dem Willen der Bundes- und der Landesregierungen vom 23. Dezember bis zum 1. Januar gelockert werden sollen, lässt sich epidemiologisch weder begründen noch rechtfertigen. Im Gegenteil, wenn sich 80 Millionen Menschen zehn Tage lang mit jeweils zehn Menschen treffen, ist das ein nicht kalkulierbares Risiko für die weitere Ausbreitung des Corona-Virus. In Anbetracht der 410 Corona-Toten, die es allein gestern gab, ist die Lockerung der Kontaktbeschränkung verantwortungslos und gefährdet die Gesundheit der gesamten Bevölkerung“, erklärt Achim Kessler, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion im Bundestag, anlässlich der Beschlussfassung der Konferenz der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten.
„Das Ziel darf doch nicht sein, Weihnachten zu retten – und dadurch die Gesundheit der eigenen Großeltern und anderer Risikogruppen zu gefährden – sondern Menschenleben! In Anbetracht der immer noch sehr hohen Infektionszahlen ist es ein fatales Signal hier von den auch noch selbst beschlossenen Infektionsschutz-Maßnahmen und Kontaktbeschränkungen abzusehen. Die Lockerung der Kontaktbeschränkungen gibt ungewollt das falsche Signal, dass die Gefahr doch gar nicht so groß sei und die Maßnahmen folglich nicht unbedingt eingehalten werden müssten.
Die Entscheidungen über die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie darf nicht länger von den Bundes- und den Landesregierungen in intransparenten Hinterzimmerkungeleien getroffen werden. Es ist an der Zeit, dass die Entscheidung über die Strategie gegen die Pandemie im Bundestag beraten und beschlossen wird, auf der Grundlage von Fakten und nicht nach der Windrichtung gefühlter oder tatsächlicher Stimmungen in der Bevölkerung.“
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